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West-Berlin im Winter 1978. Ein Haufen gelangweilter Aussteiger*innen, mehr durch blinden Aktionismus als durch wirkliche Ideale und politische Ideen verbunden - ihre Parole ist Schopenhauers „Die Welt als Wille und Vorstellung“ -, entführt am 27. Februar, dem Karnevalsdienstag, den Vertreter einer amerikanischen Computerfirma. Was die Möchtegern-Terroristen nicht ahnen: Sie werden manipuliert. 

West-Berlin im Winter 1978. Ein Haufen gelangweilter Aussteiger*innen plant eine Entführung.

Die dritte Generation

Henri Vogel (1983 - 2024) erzählt aus seiner eigenen Perspektive, was es heißt, heutzutage Trans zu sein. Welche Erfahrungen macht man im Alltag und welche Herausforderungen stellen sich unerwartet? Wier verändert sich der Blick von außen und wie kann eine Geschlechtsangleichung sich auf die eigene Partnerschaft auswirken?

Was es heißt, trans zu sein. Erzählt von einem Trans Mann.

Privileg

Pia wurde frisch aus der stationären psychiatrischen Behandlung entlassen und muss sich in eine Welt integrieren, die in jeder Hinsicht gegen sie zu sein scheint: Ihre Eltern können sich kein Verständnis für die Symptome ihrer Tochter abringen, Pias alte Freund*innen zweifeln weiterhin an ihrer geistigen Gesundheit und die Medikamente haben mehr Nebenwirkungen als Nutzen. Anstatt den Versuch zu unternehmen, sie zu verstehen, projizieren die Menschen um sie herum nur ihre eigenen Vorurteile und Probleme auf sie.

Ausschließlich aus der unzuverlässigen Perspektive der Protagonistin erzählt, verbindet der Debütfilm von Florian Pochlatko eine differenzierte Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen mit einem Feuerwerk an kreativen Ideen.

In jeder der rasant aufeinanderfolgenden Einstellungen verstecken sich liebevolle Details und popkulturelle Querverweise.

Aus der Psychiatrie kehrt Pia in eine Welt zurück, in der alle gegen sie zu sein scheinen.

How to Be Normal

2001 im Norden Vietnams verlieben sich die Minenarbeiter Viêt und Nam ineinander. Über der Erde gräbt Nams Mutter in ihren Träumen und den Erinnerungen eines Veteranen nach Nams Vater, der im Krieg verschwand, noch bevor er von Nam erfuhr. Gemeinsam machen sich die vier auf den Weg in den Süden, wo Nams Vater begraben sein soll – und von wo aus Nam auf einem Containerschiff in die Fremde will. Die Mutter, den Geliebten, das Leben unter Tage und der Last der Erinnerung zurücklassend. 

Die Wärme des Films entsteht aus den zusammengefügten Teilen, aus archivischem Wissen und poetischer Erinnerungsarbeit.

2001 im Norden Vietnams verlieben sich die Minenarbeiter Viêt und Nam ineinander. 

Viet und Nam

Sneak Preview

Der Jockey Remo scheint von Alkohol und Ketamin zu leben. Bei einem Rennen fällt er noch in der Box vom Pferd. Beim nächsten Rennen verunglückt Remo und erleidet einen irreparablen Hirnschaden. Er erwacht, verschwindet aus dem Krankenhaus, und nur mit einem riesigen Kopfverband, einem Pelzmantel, seinen Reithosen und Lederstiefeln bekleidet taumelt er durch Buenos Aires. Als er sich in einer Apotheke wiegt, stellt er fest, dass er kein Gewicht hat. 

Für die Bildgestaltung ist Aki Kaurismäkis Kameramann Tilmo Salminen verantwortlich, und wie in DER MANN OHNE VERGANGENHEIT sucht hier ein Untoter/Überlebender ein anderes Leben.

Aki Kaurismäkis Kameramann Tilmo Salminen verleiht den Bildern eine halluzinatorische Klarheit.

Nach einem Unfall, direkt vor seinem wichtigsten Rennen, verliert sich Remo in den Straßen von Buenos Aires.

Kill the Jockey

Ein Blick zurück in die geheimen (und vielleicht vergessenen) Ecken der Filmgeschichte.

Wie ein Preview, nur in die andere Richtung.

Sneak Review

Unmittelbar nach dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan erobern die Taliban den Hollywood Gate-Komplex, eine ehemalige CIA-Basis in Kabul. Dort entdecken sie eine beeindruckende Menge hochmoderner Militärtechnik. Der Film dokumentiert über einen Zeitraum von einem Jahr die dramatische Transformation der Taliban von einer fundamentalistischen Miliz zu einem militärischen Regime, das mit moderner Kriegstechnik ausgestattet ist.

Im Hollywood Gate-Komplex, einer ehemalige CIA-Basis in Kabul, entdecken die Taliban hochmoderne Militärtechnik.

Hollywoodgate

Die israelische Regierung hat die Dörfer in der palästinensischen Region Masafer Yatta im Westjordanland zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Alle Petitionen der rund tausend Bewohner*innen der Region wurden abgelehnt. Angeblich soll ein Panzer-Übungsgelände entstehen - aber gleich neben den palästinensischen Dörfern sind die neuen israelischen Siedlungen zu sehen. 

Der palästinensische Rechtsanwalt und Journalist Basel Adra und der israelische Journalist Yuval Abraham dokumentieren in ihrem Film, der auf der Berlinale 2024 den Preis für den besten Dokumentarfilm erhielt, über fünf Jahre lang das Vorgehen der israelischen Armee.

Gewinner des Panorama-Publikumspreises und des Dokumentarfilmpreises der Berlinale 2024.

Der Film des arabisch-israelischen Filmteams dokumentiert die Räumung der Region Masser Yatta im Westjordanland durch die israelische Armee.

No Other Land (2024)

Es gießt in Strömen, und das Wasser steigt immer weiter. Eine schwarze Katze kann sich im letzten Moment auf ein verlassenes Segelboot retten, mit dem sie dann durch eine üppig bewachsene, postapokalyptische Zivilisation treibt. Nach und nach kommen weitere Reisegefährten hinzu: ein neugieriges Kappuzineräffchen, ein tiefenentspanntes Capybara, ein eleganter Sekretärvogel, und ein anhänglicher Labrador. Sie alle haben unterschiedliche Arten, sich im Raum zu bewegen, Nahrung zu erjagen und zu kommunizieren, dennoch müssen sie sich zusammenraufen, wenn sie die Naturkatastrophe überstehen wollen.

Oscar 2025 für den besten Animationsfilm.

Ein großer Teil der Faszination, die von FLOW ausgeht, liegt darin, dass die Tiere wenig antropomorph gestaltet sind und tierhaft zu agieren scheinen. 

Nachdem eine gewaltige Flut ihre Heimat zerstört hat, muss eine Katze Zuflucht auf einem Boot suchen.

Flow

Vor dreißig Jahren gewann der gerade mal 27-jährige Mathieu Kassovitz mit LA HAINE (HASS) den Regiepreis in Cannes. Der ruppige, in Schwarzweiß gedrehte Film spielt an einem einzigen Tag, irgendwo in den Pariser Banlieues. Nach einer Nacht voller Gewalt, in der die Polizei und eine Gruppe von Jugendlichen aneinandergeraten sind, ist die Atmosphäre angespannt. Ein 16-jähriger ringt mit dem Tod, nachdem er in einem Verhör brutal zusammengeschlagen wurde. Seine Freunde Vinz (Vincent Cassel), Saïd (Saïd Taghmaoui) und Hubert (Hubert Koundé) sind schwören Rache, falls ihr Freund nicht überlebt.

In den Pariser Banlieues sinnen drei Freunde auf Rache.

Hass – La Haine

Ein ungleiches Mutter-Tochter-Paar verbringt den Sommer weit weg vom heimischen England an der spanischen Küste: Rose will ihre ungeklärten Leiden vom Wunderdoktor Gomez behandeln lassen, Sofia endlich ihr Anthropologie-Studium beenden. Während Rose ständig neue Krankheiten zu haben meint, fängt Sofia an, gegen ihr Krankenpflegerin-Dasein zu rebellieren. Eines Tages trifft sie die Touristin Ingrid am Strand und beginnt mit ihr eine obsessive Liaison. 

Die enge Beziehung zwischen der kränkelnden Mutter Rose und ihrer sie pflegenden Tochter Sofia wird gestört, als Sofia sich verliebt.

Hot Milk

Der Teufel höchstpersönlich besucht das sowjetische Moskau, so ließe sich Michail Bulgakows Kultroman aus den 1920er Jahren in einer Kurzfassung beschreiben. In seiner opulenten Verfilmung stellt Michael Lockshin die Entstehungsgeschichte des Romans, die selbst wiederum Teil des Romans ist, in den Mittelpunkt. Der titelgebende Meister, ein angesehener Schriftsteller, hat gerade erfahren, dass sein Stück über Pontius Pilatus für die zutiefst atheistische Sowjetunion zu viele Jesus-Referenzen hat und noch vor der Premiere abgesetzt wird. Inspiriert von seiner Muse und Geliebten Margarita beginnt er einen Roman über das teuflische Treiben in Moskau zu schreiben – auch, wenn staatliche Zensur und Strafe vorprogrammiert sind.

Der Teufel höchstpersönlich besucht das sowjetische Moskau. Verfilmung von Michail Bulgakows Kultroman. 

Der Meister und Margarita

DAS TIEFSTE BLAU spielt in einem sanft dystopischen Brasilien der nahen Zukunft und folgt den verschlungenen Wegen der Arbeiterin Tereza, die mit 75 kurz vor der Deportation in die neu installierte „Altenkolonie“ steht. Zuvor will sie sich allerdings noch einen Wunsch erfüllen, und so büxt sie aus. Ihre Mission führt sie auf den Amazonas, immer tiefer in den Dschungel hinein und schließlich auf einen alten Flussdampfer, mit dem eine andere alte Aussteigerin unermüdlich die Wasseradern kreuzt. Hier, auf dem Wasser, findet Tereza zu einem anderen, glücklicher machenden Rhythmus.

Die Arbeiterin Teresa steht mit 75 Jahren vor der Deportation in eine „Altenkolonie“. Sie büxt aus und landet auf einem Amazonasdampfer.

Das tiefste Blau

Cesária Évora, die Sängerin von den Kapverden, wurde erst spät weltberühmt. 47 war sie, als ihre Karriere begann, genannt die „barfüßige Diva“, weil sie traditionell ohne Schuhe und Strümpfe auftrat. Acht Monate im Jahr war Cesária von da an auf Tournee und Sommer und Weihnachten jeweils zwei Monate zuhause – bis sie mit 70 Jahren verstarb. Cesária stammte aus einer Musikerfamilie der Stadt Mindelo auf der Insel São Vicente vor der Küste Westafrikas. Sie wuchs bis 1974 noch unter Kolonialbedingungen auf und erlebte, wie die Armut die Menschen auf die Kakaoplantagen der Insel Sao Tomé trieb – in die moderne Sklaverei. Davon sang sie, in Bars und Kaschemmen, für Essen und Whisky. Mit der Unabhängigkeit der Inselgruppe von Portugal ab 1975 kam der Absturz in die wirtschaftliche Depression. 1988 hörte Joe da Silva sie in Lissabon singen, brachte sie nach Paris und wurde ihr Manager. Vor den Auftritten trank Cesária, denn sie war schüchtern. Geld hatte sie am liebsten in bar, um es zuhause besser verteilen zu können. Sie starb am 17. Dezember 2011 in Mindelo. Der kapverdische Premierminister ordnete daraufhin eine 48-stündige Staatstrauer an.

Cesária Évora, genannt die „barfüßige Diva“, war 47, als ihre Karriere als Sängerin begann.

Cesaria Evora

DAS DEUTSCHE VOLK erzählt aus der Perspektive der Betroffenen von den Folgen des rechtsterroristischen Attentats in Hanau am 19. Februar 2020. Dafür hat Regisseur Marcin Wierzchowski Überlebende und Angehörige rund drei Jahre lang mit der Kamera begleitet, vom Tatort in Hanau bis in die Herkunftsländer der Familien. 

Die Langzeitbeobachtung bleibt stets an der Seite der Hinterbliebenen, gibt ihrem Schmerz und  Engagement Raum und kontrastiert dies mit Begegnungen mit politischen Vertreter\*innen.

Man spürt beim Schauen Demut vor dem großen Vertrauen, das die Betroffenen dem Filmteam entgegengebracht haben müssen.

Langzeitbeobachtung der Ereignisse nach dem rechtsterroristischen Attentat in Hanau am 19. Februar 2020.

Das Deutsche Volk

Astronaut Andriy schwebt allein durchs All.  Er transportiert Atommüll zum Jupitermond Kallisto. „Dirty work for a clean planet“ – lautet das Motto des Arbeitsschutzfilmchens, das zu Beginn im Sowjet-Retro-Look über seine Arbeit aufklärt. Zwei Jahre hin, Atommüllkapseln abschießen, und wieder zwei Jahre zurück. Ein langer Arbeitsweg, auf dem ihn nur KI-Roboter Maxim begleitet. Doch bei diesem Flug kommt alles anders, denn die Erde explodiert, und der mürrische Andriy ist auf einmal der letzte Mensch im Universum. 

Die Erde explodiert, und der mürrische Astronaut Andriy ist der letzte Mensch im Universum.

U are the Universe

Danny Boyle (Regie) und Alex Garland (Buch) erzählen die Geschichte der Rage-Epidemie in Großbritannien weiter. Seit den Ereignissen von 28 DAYS LATER sind 28 Jahre vergangen und eine Gruppe Überlebende hat sich in der relativen Sicherheit einer abgeschiedenen Insel ein neues Leben aufgebaut. Aber als ein Vater-und-Sohn-Team zum Festland aufbrechen muss, entdecken sie dort, dass die Infizierten nicht wie gedacht verhungert sind, und eine weitere Gruppe Überlebender inzwischen eine Art Todeskult gegründet hat. 

Danny Boyle (Regie) und Alex Garland (Buch) erzählen die Geschichte der Rage-Epidemie in Großbritannien weiter.

28 Years Later

Wie ihre verstorbene Mutter ist Grace Pudel besessen von Schnecken und würde sich meist selbst gern in ihr Haus zurückziehen, um der Welt zu entfliehen. Ihr einziger Anker ist Zwillingsbruder Gilbert, doch nach dem Tod des alkoholkranken Vaters muss Gilbert in eine Pflegefamilie am anderen Ende von Australien. Während Grace bei einem Nudisten-Pärchen aufwächst, erlebt Gilbert die Hölle in einer streng gläubigen Familie. In ihren Briefen versuchen sie, einander näher zu sein, doch Grace muss lernen, auf eigenen Beinen zu stehen – dabei hilft ihr die alte Lebedame Pinky.

Nach dem Erfolg MARY & MAX (2009) arbeitete Trickfilmer Adam Elliot mehr als eine Dekade an der herzzerreißenden und detailverliebten Trickfilmballade um Grace Pudel.  

Adam Elliots Dioramen sind herrlich detailverliebt und ebenso liebevoll gestaltet wie seine Figuren. 

Grace Pudel hat sich nach vielen Schicksalsschlägen in ihr Messy-Schneckenhaus zurückgezogen. Die alte Lebedame Pinky hilft ihr wieder heraus.

Memoiren einer Schnecke

Der extrem attentatsanfällige Ober-Oligarch Zsa-Zsa Korda hat einen megalomanischen Businessplan - den titelgebenden PHÖNIZISCHEN MEISTERSTREICH -, für den er alle seine Geschäftspartner*innen abklappern muss. Auf die Reise nimmt er seine Tochter Liesl, die eigentlich Nonne werden will, als Erbin auf Probe mit, sowie den norwegischen Hauslehrer Björn, dessen Spezialgebiet die Insektenkunde ist. Zwei von vielen Haken: Liesl verdächtigt ihren Vater, ihre Mutter umgebracht zu haben, und Björn ist weniger arglos, als es zunächst den Anschein macht.

Insektenkundler Björn ist ein entzückender Neuzugang im Wes Anderson-Universum.

Der ruchlose Tycoon Zsa-Zsa Korda möchte, dass seine tiefgläubige Tochter Liesl sein Imperium übernimmt.

Die dritte Generation

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How to Be Normal

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