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Der chinesische Komponist Wang Xilin, 86, wurde während der Kulturrevolution gefangen und gefoltert: er war ein „Mann in Schwarz“. Im Film von Wang Bing erinnert er sich an diese Zeit: Auf einer knapp beleuchteten leeren Bühne „macht er sich nackt“, denn der Regisseur fordert den Musiker auf, sich im Sinne des Wortes zu entblößen und alles sichtbar zu machen, was er erdulden musste.

Im Film von Wang Bing erinnert sich der chinesische Komponist Wang Xilin an die Folter, die er während der Kulturrevolution erleiden musste.

Man in Black

Ein ungleiches Mutter-Tochter-Paar verbringt den Sommer weit weg vom heimischen England an der spanischen Küste: Rose will ihre ungeklärten Leiden vom Wunderdoktor Gomez behandeln lassen, Sofia endlich ihr Anthropologie-Studium beenden. Während Rose ständig neue Krankheiten zu haben meint, fängt Sofia an, gegen ihr Krankenpflegerin-Dasein zu rebellieren. Eines Tages trifft sie die Touristin Ingrid am Strand und beginnt mit ihr eine obsessive Liaison. 

Die enge Beziehung zwischen der kränkelnden Mutter Rose und ihrer sie pflegenden Tochter Sofia wird gestört, als Sofia sich verliebt.

Hot Milk

Vor dreißig Jahren gewann der gerade mal 27-jährige Mathieu Kassovitz mit LA HAINE (HASS) den Regiepreis in Cannes. Der ruppige, in Schwarzweiß gedrehte Film spielt an einem einzigen Tag, irgendwo in den Pariser Banlieues. Nach einer Nacht voller Gewalt, in der die Polizei und eine Gruppe von Jugendlichen aneinandergeraten sind, ist die Atmosphäre angespannt. Ein 16-jähriger ringt mit dem Tod, nachdem er in einem Verhör brutal zusammengeschlagen wurde. Seine Freunde Vinz (Vincent Cassel), Saïd (Saïd Taghmaoui) und Hubert (Hubert Koundé) sind schwören Rache, falls ihr Freund nicht überlebt.

In den Pariser Banlieues sinnen drei Freunde auf Rache.

Hass – La Haine

Nadeshda Sobetzkaja lebt mit ihrem Hund Dingo im vermüllten Niemandsland eines aufgelassenen Industriegeländes im Süden von Moskau. Sie ist seine „Babuschka“, seine Oma, spricht Tag und Nacht mit ihm, lockt ihn, tröstet ihn. Sie sorgt für ihn - und noch acht weitere Hunde, die im Abspann alle mit ihrem Namen genannt werden. Wie alt diese Frau ist, warum sie hier haust, von was sie lebt - man erfährt es nicht. Nur dass sie einmal bei der Post gearbeitet hat, mehr wird nicht preisgegeben aus ihrem Leben. 

In ihrem Dokumentarfilm bewahren Elsa Kremser und Levin Peter respektvoll Abstand, stellen keine Fragen und kommentieren nicht.

Dokumentarfilm über "Babuschka" Nadeshda Sobetzkaja, die für Straßenhunde am Rande von Moskau sorgt.

Dreaming Dogs

Sneak Preview

2001 im Norden Vietnams verlieben sich die Minenarbeiter Viêt und Nam ineinander. Über der Erde gräbt Nams Mutter in ihren Träumen und den Erinnerungen eines Veteranen nach Nams Vater, der im Krieg verschwand, noch bevor er von Nam erfuhr. Gemeinsam machen sich die vier auf den Weg in den Süden, wo Nams Vater begraben sein soll – und von wo aus Nam auf einem Containerschiff in die Fremde will. Die Mutter, den Geliebten, das Leben unter Tage und der Last der Erinnerung zurücklassend. 

Die Wärme des Films entsteht aus den zusammengefügten Teilen, aus archivischem Wissen und poetischer Erinnerungsarbeit.

2001 im Norden Vietnams verlieben sich die Minenarbeiter Viêt und Nam ineinander. 

Viet und Nam

1981 in West-Berlin. Anna eröffnet ihrem Mann, dem Spion Mark, dass sie die Scheidung will, weil sie einen neuen Liebhaber hat. Nachdem sich Mark von dem Schock erholt hat, konfrontiert er den Neuen, Heinrich, nur um zu erfahren, dass Anna sich bereits mit Seele und Körper einem weiteren Liebhaber verschrieben hat. Wer oder was dies ist, weiß Heinrich nicht, aber die Antwort wächst an der Mauer heran.

POSSESSION ist ein Scheidungsdrama, ein Horrorfilm, eine Meditation über das Selbst, Hoffnung und Glauben, zeitweise eine Satire und ein Spiegelbild der geteilten Stadt Berlin.

Ein Mann, eine Frau, ein Liebhaber, eine schleimige Kreatur und das Lebensgefühl in West-Berlin.

Possession

Eine Sneak Preview vom diesjährigen Filmfest Hamburg

Filmfest-Überraschungsfilm

Der emotional instabile und sozial isolierte Vietnamveteran Travis Bickle (Robert DeNiro) fährt nachts in New York Taxi. Angewidert vom Sumpf aus Gewalt, Sex und moralischer Verkommenheit, als den er die nächtliche Stadt sieht, beschließt er, die Kinderprostituierte Iris (Jodie Foster) von ihrem Zuhälter (Harvey Keitel) zu befreien.

Angewidert von der nächtlichen Großstadt beschließt der emotional labile Vietnamveteran Travis Bickle, die Straßen zu "säubern".

Taxi Driver

Einst war Remo Manfredini ein gefeierter Jockey. Doch sein selbstzerstörerisches Verhalten überstrahlt mehr und mehr sein Talent und gefährdet die Beziehung zu seiner Freundin Abril. Am Tag des wichtigsten Rennens seiner Karriere, mit dem er seine Schulden bei dem Mafiaboss Sirena zurückzahlen will, hat Remo einen schweren Unfall. Als er wieder zu sich kommt, verschwindet er aus dem Krankenhaus und irrt durch die Straßen von Buenos Aires.

Nach einem Unfall, direkt vor seinem wichtigsten Rennen, verliert sich Remo in den Straßen von Buenos Aires.

Kill the Jockey

Auf einer Baustelle im Hamburger Schanzenviertel ruft ein Blindgänger Lane Petersen, die an Panikattacken leidet, und ihre Kolleg\*innen vom Kampfmittelräumdienst auf den Plan. Sie sollen die Bombe entschärfen, 15.000 Anwohner\*innen müssen ihre Wohnungen verlassen. Der Ausnahmezustand legt bei einer Reihe der  Betroffenen unterdrückte Emotionen und Konflikte frei.

Im Zentrum von Hamburg führt der Fund eines Blindgängers zu einem zwischenmenschlichen Ausnahmezustand.

Blindgänger (2024)

Die israelische Regierung hat die Dörfer in der palästinensischen Region Masafer Yatta im Westjordanland zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Alle Petitionen der rund tausend Bewohner*innen der Region wurden abgelehnt. Angeblich soll ein Panzer-Übungsgelände entstehen - aber gleich neben den palästinensischen Dörfern sind die neuen israelischen Siedlungen zu sehen. 

Der palästinensische Rechtsanwalt und Journalist Basel Adra und der israelische Journalist Yuval Abraham dokumentieren in ihrem Film, der auf der Berlinale 2024 den Preis für den besten Dokumentarfilm erhielt, über fünf Jahre lang das Vorgehen der israelischen Armee.

Gewinner des Panorama-Publikumspreises und des Dokumentarfilmpreises der Berlinale 2024.

Der Film des arabisch-israelischen Filmteams dokumentiert die Räumung der Region Masser Yatta im Westjordanland durch die israelische Armee.

No Other Land (2024)

Die Kowloon Walled City war ein riesiger Wohnblock in Hongkong, der 1993/94 abgerissen wurde. In den 90er Jahren galt die Walled City, die lange von den Triaden kontrolliert worden war, als Schandfleck der Stadt. Im Martial-Arts-Film CITY OF DARKNESS kämpfen gute, wohltätige Gangster in der Walled City gegen böse, gierige Gangster, die mit der korrupten Stadtverwaltung unter eine Decke stecken. Mit dem charismatischen Film- und Popstar Raymond Lam in der Hauptrolle.

In der Kowloon Walled City kämpfen gute, wohltätige Gangster gegen böse, gierige Gangster.

City of Darkness

Es gießt in Strömen, und das Wasser steigt immer weiter. Eine schwarze Katze kann sich im letzten Moment auf ein verlassenes Segelboot retten, mit dem sie dann durch eine üppig bewachsene, postapokalyptische Zivilisation treibt. Nach und nach kommen weitere Reisegefährten hinzu: ein neugieriges Kappuzineräffchen, ein tiefenentspanntes Capybara, ein eleganter Sekretärvogel, und ein anhänglicher Labrador. Sie alle haben unterschiedliche Arten, sich im Raum zu bewegen, Nahrung zu erjagen und zu kommunizieren, dennoch müssen sie sich zusammenraufen, wenn sie die Naturkatastrophe überstehen wollen.

Oscar 2025 für den besten Animationsfilm.

Ein großer Teil der Faszination, die von FLOW ausgeht, liegt darin, dass die Tiere wenig antropomorph gestaltet sind und tierhaft zu agieren scheinen. 

Nachdem eine gewaltige Flut ihre Heimat zerstört hat, muss eine Katze Zuflucht auf einem Boot suchen.

Flow

In Damien Chazelles Musical begegnen sich die angehende Schauspielerin Mia (Emma Stone) und der aufstrebende Jazz-Pianist Sebastian (Ryan Gosling) in Los Angeles. Beide schlagen sich mit Nebenjobs durch und träumen dabei von der großen Karriere. In nostalgischen Farben und klasisch-romantischen Szenen (die Sternwarte!) erzählt der Film von einer, modernen, pragmatsichen Liebe, die davon träumt Zweisamkeit und Selbstverwirklichung unter einen Hut zu bekommen.

Emma Stone und Ryan Gosling als modernes Künstlerpaar mit unterschiedlichen Träumen. Musical.

La La Land

Island gilt weltweit als Spitzenreiter beim Thema Gleichberechtigung. Ein Schlüsselereignis im feministischen Kampf der Isländerinnen war der Frauenstreiktag im Oktober 1975. Die Regisseurinnen lassen Zeitzeuginnen zu Wort kommen, die dabei waren, als in Island 90 Prozent der Frauen ihre Arbeit niederlegten, Haushalt und Kinder den Männern überließen und das Land zum Stillstand brachten. Sie erzählen davon, wie sie sich vernetzten, die feministische „Red Stocking“-Bewegung gründeten und mit rund 50 anderen Frauenverbindungen, darunter auch konservative Frauengruppen vom Land, den „Freien Tag“ auf die Beine stellten. 

EIN TAG OHNE FRAUEN macht mit seiner Erfolgsgeschichte Mut.

Der Frauenstreiktag im Oktober 1975 war ein Schlüsselereignis im isländischen Kampf um Gleichberechtigung.

Ein Tag ohne Frauen

Wanda Rutkiewicz war eine berühmte polnische Bergsteigerin, die 1992, beim Versuch, den Gipfel des Kangchendzönga in Nepal zu besteigen, verschwand. Gerüchte, auch unter nepalesischen Einheimischen, besagen, dass sie noch am Leben sein könnte und vielleicht nur verschwinden wollte. Die Regisseurin Eliza Kubarska reist nach Nepal und begibt sich auf die Suche nach Spuren von Wanda Rutkiewicz.

Die Doku macht sich auf die Suche nach Spuren der verschollenen Bergsteigerin Wanda Rutkiewicz.

The Last Expedition

Der Teufel höchstpersönlich besucht das sowjetische Moskau, so ließe sich Michail Bulgakows Kultroman aus den 1920er Jahren in einer Kurzfassung beschreiben. In seiner opulenten Verfilmung stellt Michael Lockshin die Entstehungsgeschichte des Romans, die selbst wiederum Teil des Romans ist, in den Mittelpunkt. Der titelgebende Meister, ein angesehener Schriftsteller, hat gerade erfahren, dass sein Stück über Pontius Pilatus für die zutiefst atheistische Sowjetunion zu viele Jesus-Referenzen hat und noch vor der Premiere abgesetzt wird. Inspiriert von seiner Muse und Geliebten Margarita beginnt er einen Roman über das teuflische Treiben in Moskau zu schreiben – auch, wenn staatliche Zensur und Strafe vorprogrammiert sind.

Der Teufel höchstpersönlich besucht das sowjetische Moskau. Verfilmung von Michail Bulgakows Kultroman. 

Der Meister und Margarita

1992 verüben Nazis einen Brandanschlag auf zwei Wohnhäuser in Mölln. Ibrahim Arslan ist sieben Jahre alt, als ihn seine Großmutter Bahide Arslan vor dem Feuer rettet – sie selbst, seine ältere Schwester Yeliz Arslan und seine Cousine Ayşe Yılmaz kommen ums Leben. Bis heute verfolgen die Angehörigen die traumatischen Erinnerungen, und immer noch müssen sie darum kämpfen, gesehen und gehört zu werden. Unter anderem hat die Stadt Mölln tausende Briefe – Beileids- und Solidaritätsbekundungen an die Überlebenden – 27 Jahre lang im Stadtarchiv begraben. Alle wurden geöffnet, keiner kam bei den Adressaten an. 

Der Dokumentarfilm DIE MÖLLNER BRIEFE begleitet Ibrahim Arslan dabei, wie er die Stadt mit ihren Fehlern konfrontiert, um Aufklärung kämpft und Urheber*innen der Schreiben aufsucht.

Nach dem rassistischen Brandanschlag im Jahr 1992 erhielt die Stadt Mölln Hunderte Briefe mit Solidaritätsbekundungen - und begrub sie im Archiv.

Man in Black

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Hot Milk

Hass – La Haine

Dreaming Dogs