Pamela Jahn: Herr Gerster, wie ist Ihr eigener Aufschlag?
Jan-Ole Gerster: Leider gerade nicht so gut. Ich liebe Tennis, vor zwei Jahren war ich auch noch mal richtig in Form und habe das beste Tennis seit meiner Jugend gespielt. Aber momentan komme ich leider nicht oft genug auf den Platz. Ich bin etwas eingerostet und muss mich erstmal wieder etwas in Form bringen. Das Verletzungsrisiko beim Tennis ab einem gewissen Alter ist nicht zu unterschätzen.
Sie haben Ihr Regiedebüt OH BOY 2012 gedreht. Seit Ihrem zweiten Film LARA sind auch schon wieder sechs Jahre vergangen. Woran liegt es, dass Sie so lange Pausen machen?
Es hatte mit einer Reihe von Dingen zu tun. Die Finanzierung hat viel Zeit in Anspruch genommen, aber auch der Castingprozess hat diesmal sehr lange gedauert. Um Schauspieler, Drehorte und den wettertechnisch idealen Zeitraum unter einen Hut zu bekommen, mussten wir den Dreh zudem ein halbes Jahr schieben. Und so ziehen dann die Monate und Jahre ins Land. Zum Glück steht mein neues Projekt diesmal schon in den Startlöchern.
Warum soll das jetzt ein internationales Projekt sein?
Es ist vielleicht vielmehr ein europäisches Projekt. Mir gefällt die Idee, dass das europäische Kino nun wieder vermehrt länderübergreifend hervorragende Filme hervorbringt. Wir waren ein Team aus Briten, Spaniern und Deutschen. Ich wollte diesbezüglich auch meinen Horizont erweitern. Ich mag die Idee, dass sich eine Art neuer europäischer Film zu entwickeln scheint. Vor ein paar Jahren war es ja in unseren Breitengraden noch sehr verpönt, auf Englisch zu drehen. In Hollywood hat man das dann immer despektierlich „Euro Pudding“ genannt. Aber als überzeugter Europäer finde ich es ganz toll, wenn wir aus den verschiedenen Ländern die Talente zusammenbringen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, aber es lässt sich eben auch nicht auf jedes Projekt einfach so drüber stülpen. Mit dieser Geschichte fühlte es sich für mich irgendwie richtig an.