Der Filmtheoretiker Siegfried Kracauer schrieb einen seiner ersten Essays „Über die Freundschaft“ (1917). Darin kennzeichnet er das Wort „Freundschaft“ als unklaren und unscharfen Begriff, der alles Mögliche bedeuten mag und von den Menschen immer wieder neu mit Sinn aus der eigenen Erfahrung ausgestattet wird. Mit soziologischem Blick unterscheidet Kracauer die Freundschaft von anderen Beziehungsformen wie Kameradschaft, Fachkollegenschaft, Bekanntschaft und Liebe. Schließlich fokussiert er das Wesen der Freundschaft in einer gegenseitigen Spiegelung und Verdoppelung, bei der das Bild des anderen in der eigenen Seele gehütet wird und umgekehrt.
Freundschaft als bildnerischer und als Bildungs-Prozess kennzeichnet die Reihe von 11 Filmen, die Freundschaften unterschiedlicher Art in Szene setzen. Vor jedem Film gibt es eine Einführung, die unterschiedliche Facetten einer (Film)freundschaft zum Thema macht.
Die Reihe wurde kuratiert von Prof. Dr. Winfried Pauleit und em. Prof. Dr. Rainer Stollmann und wird flankiert von Seminaren der Universität Bremen.